Sinn & Sein

Das Ikebana-Arrangement soll einerseits die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen, jedoch gleichzeitig die kosmische Ordnung darstellen. Durch das Arrangement stellt der Gestalter sowohl sein Verhältnis zur Natur, als auch seine jeweiligen Gefühle dar, die ihn während des Gestaltens bewegen. 

 

 

Übersetzt heißt Ikebana, die Blume in ihrer schönsten Form zur Geltung bringen, die Blume neu zum Leben erwecken und anordnen. 

Die japanischen Künste in Japan werden als „Dô“ oder „Weg“ verstanden, so auch der „Kado“ oder „Blumenweg“. Möchte man den Kado beschreiten, geht es nicht nur um das Erlernen einer Kunstfertigkeit im Umgang mit Pflanzen nach den Regeln der jeweiligen Schulen, sondern der Weg soll den Menschen auch nach innen, in die Tiefe seines Menschseins führen, ihm helfen, etwas von der letzten Wahrheit allen Seins, den Grundgesetzen der Welt zu erfassen. Und er soll sich darin als Teil eines Ganzen erleben und vollenden. So ist Ikebana die Ausdrucksform, wie wir uns von der Natur berühren lassen. 

In der Ikenobo-Schule unterscheiden wir 3 Ikebana-Formen: Das Rikka, die älteste und schwierigste Form, das Shoka, entstanden aus dem Rikka, aber nicht so aufwendig, und das Jiyuka, die modernste Form von allen. In diesen Ikebana-Formen zeigt sich auch der Wandel in dieser Kunstform, denn Wohnverhältnisse, Zeit und Möglichkeiten erforderten auch weniger aufwendige Arrangements wie was Rikka, um die Kunst über Jahrhunderte zu erhalten. 

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Das Handeln in Harmonie mit der Natur dient vielen Menschen als Kraftquelle und wird als ein Weg zur eigenen Selbstentwicklung gesehen.